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Newsletter 6

Mut und gegen den Strom schwimmen

Furchtlosigkeit ⎜Unerschrockenheit ⎜Kühnheit ⎜Beherztheit

Zusammengestellt von Swantje Lorenz

Mut bedeutet laut Wikipedia, dass man sich traut und fähig ist etwas zu wagen. Etymologisch ist das Wort mit „sich mühen“ verbunden und steht für „starken Willens sein“, „heftig nach etwas streben“. Der zweite Teil unseres Themas „Mut und gegen den Strom schwimmen“ unterstreicht dieses Sich-Mühen noch einmal.

Ist es in der heutigen Zeit des Individualismus tatsächlich anstrengend, Dinge anders zu machen oder bezeichnet unsere Do-it-yourself-Gesellschaft wiederum eine Art Mainstream, der dir beinahe vorschreibt, es auf keinen Fall so wie alle anderen zu machen? Was bedeutet es, Mut zum Anderssein zu haben? Was bedeutet es als Christ, gegen den Strom zu schwimmen, und was erfordert es, unseren Kindern diese Stärke mitzugeben?

Mut bedeutet zu handeln, auch wenn uns die Angst lähmen mag. Mut bedeutet Abhängigkeiten zu anderen Menschen und deren Meinung zu verringern und sich ganz und gar von Gott führen zu lassen, sanftmütig und demütig zu sein.

Donna Habenicht stellt in ihrem Buch „Wie man Kindern Werte vermittelt“ ganz klar heraus: Je früher Kinder Teil einer außerfamiliären Gruppe sind (Kita etc.), umso wichtiger sind ihnen die Maßstäbe, die in dieser Gruppe gelebt werden. Das heißt, wenn du dein Kind im Homekindergarten betreust, ist das schon ein beträchtlicher Schutz vor Gruppendruck.

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1. Sinn und Religion

1.1 Gottes Im.Puls für Groß

„Sei stark und mutig! (…) Nur sei recht stark und mutig, dass du darauf achtest, nach dem ganzen Gesetz zu handeln, das mein Knecht Mose dir geboten hat! Weiche nicht davon ab, [weder] zur Rechten noch zur Linken, damit du [überall] Erfolg hast, wo immer du gehst! Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben. Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst.“ – Josua 1,6-9 (Elberfelder Übersetzung)

Es erfordert Mut, damals wie heute, dem „Buch des Gesetzes“ zu folgen. Und Gott fordert uns nicht nur auf der Schrift zu folgen, sondern sie soll sogar nicht von unserem „Mund weichen“. Wir sollen davon reden und daraus unsere Argumente nehmen, die all unser Handeln im Alltag begründen.

Oft wirken biblische Maßstäbe veraltet und unpassend für den heutigen Zeitgeist. Übertragen wir dies auf die Kindererziehung. Von Grund auf möchten alle Eltern gerne ihren Kindern Werte wie Weisheit, Disziplin, Treue und Ehrlichkeit, Glaubensfestigkeit und Toleranz oder Höflichkeit, Taktgefühl und Rücksichtnahme vermitteln. Und das sind auch die Werte, die Gott uns in der Schrift lehrt. Doch das Vorbild der Eltern vermittelt eher, dass modisches Erscheinen und Beliebt-Sein wertvoller seien. Dazu kommt ein Idealismus, der mit Aussagen wie „Ich muss auch ‚mal auf mich achten“, „Ich bin zu hilfsbereit“, „Notlügen sind keine Lügen“ oder „Du bist einfach zu ehrlich für diese Welt!“ den Kindern vermittelt: „Die Welt dreht sich um dich“ und „Du und deine Gefühle sind der Maßstab“.

Wie einst Josua, werden auch wir von unserem Gott aufgefordert, die Stärke und den Mut aufzubringen, nach seinem Wort zu leben und unsere Kinder danach zu erziehen.

Er sagt: Lass dich nicht erschrecken, ich bin bei dir!

Noch etwas: Josua bekam die Aufgabe, ein Volk zu führen. Wie gut war es für ihn, auf sein Vorbild Mose blicken zu können. Sicher war er oft froh darüber, einfach das tun zu können, was er zuvor bei Mose sah. Auch wir können zu „Führern“ werden, wenn wir der Aufgabe nicht im „Gesellschafts-Strom“ mitzuschwimmen nachgehen. Gegen den Strom zu schwimmen heißt dann einen neuen Weg zu ebnen, ihn voranzuschreiten und diejenigen zu führen, die diesem neuen Weg folgen und auf diesem Führung benötigen.

Und: Es lohnt sich! Gott verspricht uns, dass wir zum Ziel gelangen werden. Er wird mit uns sein und in uns (und unseren Kindern) vollenden, was er begonnen hat.

1.2 Gottes Im.Puls für Klein

Josua übernimmt die Führung des Volkes

Buchempfehlung: Menschen in Gottes Hand, A3 Saatkornverlag Hamburg, S. 85 „Der HERR der Heerscharen erscheint“

Anhand dieser Geschichte (siehe Buch) können folgende Lebenslektionen mit dem Kind reflektiert werden:

  • Josua soll eine neue und große Aufgabe bzw. eine neue Rolle übernehmen. → Deinem Kind geht es oft genauso: Es bekommt eine neue oder unbekannte Aufgabe (z. B. eine Aufgabe im Haushalt verbindlich zu übernehmen, sich alleine anzuziehen oder die morgendliche Toilette selbstständig auszuführen, ohne Schnuller zu schlafen, die Gemeindegaben zu sammeln, große Schwester oder großer Bruder zu werden,…).
  • Gott steht Josua bei. → Bei allem was wir tun, möchte Gott uns beistehen. Er freut sich, wenn wir ihn um Hilfe bitten und er hilft uns bereitwillig und gerne.
  • Gott zeigt sich Josua. → Gott möchte sich auch uns zeigen.
  • Er wünscht sich, dass wir ihn erkennen (z. B. in der Natur, in Begegnungen mit Tieren, in der Beziehung zu anderen Menschen oder durch Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit mit ihm machen durften).
  • Erzähle deinem Kind eine persönliche Erfahrung von dir (z. B. kurz bevor dein Kind geboren wurde: Welche Ängste hattest du und wie hat Gott dir Mut gemacht?).
  • Überlegt, welche Erfahrungen dein Kind schon mit Gott machen konnte.

David und Goliath

Buchempfehlung: David und Goliat, Ein Panoramabuch  ISBN 978-3-438-04084-8

Anhand dieser Geschichte (siehe Buch) können folgende Lebenslektionen mit dem Kind reflektiert werden:

  • David führt gehorsam seinen Auftrag aus. → Auch dein Kind bekommt kleine Aufträge und kann so Verantwortung übernehmen.
  • Die Menschen im Lager haben Angst, sie fürchten den Riesen Goliat. → Jeder hat ‚mal Angst, sogar Erwachsene. (Erzähle deinem Kind von Momenten, in denen du selber Angst hattest oder welche „Riesen“ dir schon im Leben begegnet sind.)
  • David kämpft mutig. Die Masse ist gegen ihn, doch er weiß: Gott ist mit ihm. → Auch du darfst mutig sein und wissen: Gott ist bei dir.
  • David ist „im Namen des HERRN“ unterwegs. → Was bedeutet es – in deinem Leben und im Leben deines Kindes – in Gottes Auftrag unterwegs zu sein? (Z. B.: Hat dein Kind eine Aufgabe im Gottesdienst oder besucht ihr bedürftige Menschen in eurer Nachbarschaft, …?)

Esther, die tapfere Königin

Buchempfehlung: Meine Lieblingsgeschichten aus der Bibel, Band 4, Advent Verlag

Anhand dieser Geschichte (siehe Buch) können folgende Fragen mit dem Kind reflektiert werden:

  • Esther wagt es, dem König zu begegnen, obwohl sie den Tod fürchten muss. – Was hat Ester geholfen mutig zu sein? Esther betete und auch andere Menschen beteten für sie. – Überlegt euch, für wen ihr beten könntet, der mutig sein muss/soll.
  • Hast du schon einmal Angst vor einem Menschen gehabt? Warum? Wie hast du reagiert bzw. hättest du reagieren sollen?
  • Warum hat sich Esther mehr auf Gott verlassen als auf den König?

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2. Gefühl und Mitgefühl

2.1 Entwicklung des Kindes

6 – 12 Monate:

Das Kind wird „mobil“ (Robben, Krabbeln usw.); kann sich dem nähern, was sein Interesse weckt und diese Dinge erforschen; erkennt Zusammenhänge -> Selbstwirksamkeit (z. B. Murmelbahn mit großen Murmeln, die nicht verschluckt werden können: Ich werfe etwas oben rein, und es kommt unten heraus). 

7 – 9 Monate:

Fremdelphase: die Ängste des Kindes ernst nehmen und adäquat reagieren, d. h. z. B. das Fremdeln nicht einfach „übergehen“ und als unwichtig abtun. Dein Kind lernt so früh, dass es seine Gefühle/Ängste offen (unangepasst) zeigen kann, ohne dabei „übergangen“ zu werden. 

12 – 18 Monate:

Die ersten Schritte: Das Kind in seiner Mobilität unterstützen; WICHTIG: Der Rhythmus des Kindes gibt das Tempo vor. Das Kind ist „stolz“ auf das, was es kann, und benötigt kein unnötiges Loben vor jedem neuen Schritt. (Erläuterung – siehe Artikel „Kinder richtig loben“ im http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/kinder-richtig-loben )

18 – 24 Monate:

Das Kind hat Interesse an dem, was Mama tut. Deshalb: mithelfen lassen und „richtige“ Aufgaben geben (Wäscheklammern beim Wäsche aufhängen reichen oder Wäsche selber aufhängen – je nach Alter – usw.) 

3 Jahre: 

Selbstständiges Kleinkind: kann sich alleine anziehen, hat einen eigenen Willen; nimmt sich, andere und Gruppen wahr; spielt und spricht nach, was es bei anderen sieht.

4 Jahre:

Einfühlungsvermögen soweit entwickelt, dass es wahrnimmt, ob es in einer Gruppe dazugehört oder nicht.

2.2 Förderung des Kindes

Selbstwirksamkeit:

Wenn das Kind erkennt, dass es Dinge in positiver Weise bewirken und beeinflussen kann, wächst sein Selbstverständnis.

Verbindliche Aufgaben im Alltag entsprechend der Rolle in der Familie:

Aufgaben und Verantwortung übertragen zu bekommen, gibt Sinn. (Bsp.: Gläser aus der Spülmaschine räumen, Tisch decken; große Schwester sein und deshalb das Geschwisterchen trösten,…)

Erlernen eines Instrumentes:

Fähigkeiten im musikalischen Bereich geben dem Kind Selbstbewusstsein, eine Aufgabe und definieren die Zugehörigkeit im gesellschaftlichen Kontext („Ich werde zur  musikalischen Untermalung gebraucht und sitze bei den Streichern“). Instrumente, die sich  für das Vorschulalter eignen: Blockflöte, Klavier, Geige (Suzuki-Methode).

Hierarchie in der Verbindlichkeit/Verpflichtung klar definieren:

  • generell: Gott, Familie, Gemeinde, Gesellschaft
  • zuhause: Gott, Eltern, Geschwister
  • Kindersabbatschule: Gott, Kindersabbatschulleiter, Gruppe
  • Kinderchor: Gott, Chorleiter, Gruppe

Je klarer deinem Kind ist, dass es mehr Verantwortung gegenüber Gott und seiner Familie hat als gegenüber anderen Menschen, umso unwichtiger wird ihm die Anerkennung anderer Menschen.

Klare Richtlinien für das Verhalten des Kindes:

„Meine Mama sagt, ich darf das nicht“, kann einem Kind helfen, nicht überall mitzumachen und sich den Richtlinien der Eltern auch dann unterzuordnen, wenn es in einer Gruppe Gleichaltriger ist.

Erwartungshaltung der Eltern an das Kind klar kommunizieren und Erwartungen den Fähigkeiten entsprechend stellen:

Überprüfe die Erwartungen, die du an dein Kind stellst. Sind sie zu hoch? Sind sie zu niedrig? Beides ist suboptimal. Die Erwartungen sollten messbar, machbar und motivierend sein. (Buchtipp: Remo Largo, „Kinderjahre“)

2.3 Vor-Bild des Kindes

Bin ich mutig, schwimme ich gegen den Strom? Selbstanalyse:

  • Bin ich von der Meinung anderer abhängig?
  • Vergleiche ich den Entwicklungsstand meines Kindes mit dem anderer?
  • Frage ich mein Kind nach den Erfolgen oder Misserfolgen der anderen „Gruppenmitglieder“? (Bsp.: Konnte Silvia auch so weit springen?)
  • Wie reagiere ich, wenn ich das Gefühl habe, in einer Gruppe nicht dazuzugehören?
  • Vergleiche ich Fähigkeiten, Aussehen, Erfolge im Beruf, Familienstruktur, meinen Ehemann, meine Kinder etc. mit anderen?

Falls ja:

  • Bitte Gott, Dir aus Deiner Kindheit bzw. Jugend eine oder mehrere Schlüsselsituationen bzw. oft gehörte Phrasen zu zeigen, die Deinen Charakter in diese Richtung beeinflusst haben.
  • Studiere das Leben Jesu: War er in ähnlichen oder einer ähnlichen Situation? Wie ging Jesus damit um?
  • Bitte Gott Dir zu vergeben.
  • Versuche in Zukunft ähnlich wie Jesus zu handeln.
  • Eingestehen: Falls andere Menschen durch Dein Verhalten verletzt wurden, habe den Mut und entschuldige Dich.
  • Zugestehen: Gestehe anderen Menschen zu, dass sie auch Fehler machen (vielleicht sogar Fehler, die Dich verletzt haben) und drücke ein Auge zu. 😉

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3. Denken

3.1 Mathe be-greifen

Habt ihr schon einmal einen Igel in der Natur gesehen? Nein? Das ist verständlich, denn Igel sind eher scheue Tiere. Außerdem verstecken sie sich gerne im Gebüsch und kommen nur selten heraus.

Aber selbst wenn man sie sieht, könnten kleine Kinder Angst vor ihnen bekommen, denn ihr Körper ist voller Stacheln. Wenn man unvorsichtig ist, können diese stechen und einem sehr wehtun. Es erfordert also Mut, einem möglicherweise kranken Igel zu helfen und ihn auf die Hand zu nehmen. Mut, um nicht die piksenden Stacheln zu sehen, sondern das wunderbare Tier, das Gott geschaffen hat.

In den folgenden Kategorien wurden einige Ideen rund um den Igel zusammengestellt, die den Kindern helfen, den Igel besser kennenzulernen und so eine mögliche Angst zu nehmen.

Igelstacheln anziehen

für Kinder von 1 – 2 Jahren oder 3 – 6 Jahren, im Schwierigkeitsgrad anpassbar

Du brauchst: (1) Vorbereitung: einen DIN A 4 Pappkarton in braun, eine Schere, Holzwäscheklammern in verschiedenen Größen (je kleiner, um so schwieriger), alte Zeitungen als Unterlage, Wasserfarben, Wasserglas und Pinsel; falls vorhanden: Laminiergerät; Schuhkarton als Spielschachtel (2) zum Spielen: einen Farben-Würfel und einen Zahlen-Würfel. 

(1) Je nach Alter kann dir dein Kind dabei helfen (Schablone ausschneiden etc.), für Kinder unter drei Jahren solltest du die Vorbereitungen selbst treffen.

  • Igel (ohne Stachel) auf den Pappkarton zeichnen
  • ausschneiden – Auge aufmalen
  • Nase schwarz malen
  • laminieren
  • wiederum ausschneiden
  • Zeitungsunterlage auf den Tisch legen, Wasserfarben, Pinsel und Wasserglas vorbereiten
  • Holzwäscheklammern mit Wasserfarben bemalen, jeweils drei Klammern pro Größe und Farbe, die sich auf dem Farb-Würfel befindet
  • gut trocknen lassen, ggf. föhnen

(2) Spielziel: Der Igel muss seine Stacheln anziehen. 🙂

Impulsfragen:

  • Wie sieht denn eigentlich ein Igel aus?
  • Bei diesem Igel fehlt doch etwas. Fällt dir auf, was da fehlt? Nun, dann müssen wir dem Igel die Stacheln wohl anziehen.

Variante 1: Farben-Stacheln → für Kinder unter ca. 2 Jahren

Nacheinander darf jeder Mitspieler mit dem Farbwürfel würfeln und je nach Farbe den Stachel (große Wäscheklammer) anbringen. Sobald alle Stacheln „angezogen“ sind, ist das Spiel zu Ende. Oft haben die Kinder daran Spaß, den Igel wieder auszuziehen und den Igel und die Stacheln in das Versteck (Schuhkarton) für den Winterschlaf zu legen. 

Variante 2: Farben-Zahlen-Stacheln → für Kinder ab ca. 2,5 Jahren

Nacheinander darf jeder Mitspieler mit dem Farben- und dem Zahlenwürfel würfeln und je nach Farbe und Anzahl entsprechend die Stacheln (große und kleine Wäscheklammern) anbringen. Sobald alle Stacheln „angezogen“ sind, ist das Spiel zu Ende. 

  • Dein Kind kann auch frei mit dem Igelspiel spielen und ganz und gar in die Igel-Geschichte eintauchen. Es kann im ganzen Haus Igelverstecke für einen tiefen Winterschlaf suchen.
  • Dein Kind kann selbst zum Igel werden: Alle Wäscheklammern kann es an seine Kleidung klemmen und sich eine Winterschlafhöhle bauen.
  • Spielerisch übt dein Kind den Pinzettengriff und experimentiert mit Mengen, Gewicht und Größen. (Wieviele Stacheln passen auf den Igelrücken? Unterschied: kleine/große Stacheln).

Interessant: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei der Benutzung von Fingerspitzen und Zunge das selbe Hirn-Areal aktiv ist.

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4. Sprache

4.1 Wortschatz

„Ich bin mutig…“ (eine Variante zu: „Ich packe meinen Koffer“)

KIND: „Ich heiße …, bin vier Jahre alt und bin mutig und klettere auf den hohen Turm.“

MUTTER: „Ich heiße …, bin … Jahre alt und bin mutig und klettere auf den hohen Turm und entschuldige mich bei der Nachbarin.“ 

KIND: „Ich heiße …, bin … Jahre alt und bin mutig und klettere auf den hohen Turm, entschuldige mich bei der Nachbarin und streichle den Hund meiner Tante.“ usw.

4.2 Fingerspiele

Das Igel-Spiel

Vorbereitung: Sitzkreis mit Teddy/Puppe/Kuscheltier, deinem Kind und dir. Auf den folgenden Link kannst du das Fingerspiel anschauen:

 https://youtu.be/o1rHhyE-OJs

„Abends,

(mit Zeigefinger auf imaginäre Armbanduhr zeigen)

wenn wir schlafen gehen,

(Hände zusammen am Ohr anlegen (typische Schlafgestik))

gibt es kleine,

(Hände knapp über dem Boden halten)

stachelige Kerle,

(Finger bewegen, als ob sie etwas sticht)

die dann aufstehen.

(Hände zur Faust halten, beide Arme von sich strecken)

Hu, was raschelt im Blätterhaufen?

(erschreckter Blick, Hand an das Ohr)

Und da kommt noch einer angelaufen.

(mit Finger auf einen imaginären Igel zeigen, als ob er angelaufen kommt)

Wisst ihr, was da raschelt und sich reckt?

(Hände in die Hüften stemmen und herausfordernd in die Runde blicken)

Die Igel kommen aus ihrem Versteck.

(Hände, Arme weit von sich strecken, mit den Fingern wackeln und Arme/Hände zusammen führen)

Und morgens,

(mit Zeigefinger auf imaginäre Armbanduhr zeigen)

wenn wir früh aufstehen,

(Hände zur Faust halten, beide Arme von sich strecken)

sind es kleine, stachelige Kerle,

(Finger bewegen, als ob sie etwas sticht)

die wieder schlafen gehen.“

(Hände zusammen am Ohr anlegen (typische Schlafgestik))

Mögliche Fortsetzung:

Ach, so viele Stacheln, nein,

(Hände auf die Wangen legen)

die könnten mich doch stechen!

(mit dem Finger in den Arm piksen)

Doch hat sich eines ‚mal verletzt,

(auf die Hand pusten)

dann will ich mutig sein,

(Fäuste in die Höhe)

und ihm so schnell wie möglich helfen!

(beide Hände zu einer Schale formen)

Josua, David und du (Fingerspiel, passend zur Josua- und David-Geschichte)

Auf den folgenden Link, kannst du das Fingerspiel anschauen:

https://youtu.be/xeEAjw4mKY8

1. Josua, das Gotteskind,

führte Israel sehr gut.

Da kamen alle Leute,

und lobten seinen Mut.

Ohh, Ahh, Ohh, Ahh.

2. David besiegte Goliath,

mit Gott gelang das gut,

da kamen alle Leute,

und lobten seinen Mut.

Ohh, Ahh, Ohh, Ahh.

3. Auch du kannst viele Dinge tun!

Mit Gott gelingt das gut.

Von ihm bekommst du Zuversicht

und ’ne große Portion Mut.

Ohh, Ahh, Ohh, Ahh.

4.3 Kinderbücher

Der ängstliche kleiner Spatz

Es war einmal ein kleiner Spatz, der sich immer und über alles Sorgen machte. Die anderen Vögel zwitscherten vergnügt, doch er ließ traurig den Kopf hängen. Viele Fragen quälten ihn: Wie soll ich nur satt werden? Ob ich jemals fliegen lerne? Werde ich eine Frau finden? Piep, piep, piep – oh, ich Armer! Doch eines Tages entdeckt der ängstliche kleine Spatz ein großes Geheimnis …

Link zum Bestellen:

http://www.buecher.de/shop/ab-2-jahren/der-aengstliche-kleine-spatz/doney-meryl/products_products/detail/prod_id/20859540/

Auch als Hörbuch vorhanden und mit Liedern untermalt:

http://www.thalia.de/shop/home/verknuepfung/der_aengstliche_kleine_spatz_cd/meryl_doney/EAN9783765584527/ID3814708.html

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5. Sinne

5.1 Musizieren

Gemeinsam singen: Kindermutmachsong

Alles jubelt, alles singt, SCM Brockhaus. Melodie unter: https://www.youtube.com/watch?v=eZB6NRC_j8A&noredirect=1

1. Wenn einer sagt: „Ich mag dich, du, ich find‘ dich ehrlich gut“.

Dann krieg‘ ich eine Gänsehaut und auch ein bißchen Mut.

(bei „Gänsehaut“ über den Arm mit den Fingern krabbeln)

Refrain: La la la laaa la La la la laaa la La la la laaa laaa laaa laaa laaa laaa laaa

La la la laaa la La la la laaa la La la la laaa laaa laaa laaa laaaa

2. Wenn einer sagt: „Ich brauch‘ dich, du, ich schaff‘ es nicht allein“.

Dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl‘ mich nicht mehr klein. – Ref.

(bei „Bauch“ mit den Fingern am Bauch krabbeln)

3. Wenn einer sagt: „Komm geh‘ mit mir, zusammen sind wir ‚was“.

Dann werd‘ ich rot, weil ich mich freu‘, dann macht das Leben Spaß. – Ref.

(bei „rot“ mit den Fingern an den Wangen krabbeln)

4. Ich sag‘ zu dir: „Ich hab‘ dich lieb und wär‘ so gern dein Freund.

Und das, was du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint.“ – Ref.

5.2. Erleben

Mutspaziergang

Du brauchst: selbstgebastelte Kleinigkeiten deines Kindes (nette Karten, Zeichnungen, Kastanientiere, Laternen,…)

Begleite das Kind bei einem Nachbarschaftsspaziergang. Es darf bei jeder Tür läuten und ein kleines, selbstgemachtes Geschenk abgeben. Das macht einem selbst Freude, braucht aber auch etwas Mut!

Besuch in einer Kletterhalle

In einer Kletterhalle gibt es auch für kleine Kinder die Möglichkeit, erste Kletterversuche zu machen. Dein Kind kann hier Mut beweisen und mit dir als Unterstützer klettern gehen. Lasst euch dabei vor Ort beraten. Vielleicht müsst ihr auch mehrere Male dort hingehen, um immer wieder ein bißchen mutiger zu werden!

Kastanien im Dunkeln sammeln

(Vorbereitung für den Kastanienigel)

Du brauchst: eine Tasche, Tüte oder einen Eimer, Taschenlampe

WICHTIG: Kastanien durch klares Wasser ziehen und danach an einem Sonnenfenster trocknen lassen.

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6. Körper

6.1 Ich bin aktiv!

Gecko-Spiel

Du brauchst: – Wäscheklammern

„Geckos sind die einzigen Eidechsen, die nicht nur zischen können, sondern auch andere Geräusche hervorbringen. Es ist ein Klicklaut, der fast wie ihr Name klingt: Geck-o. Geckos haben klebrige Füße, mit denen sie die Wand hochklettern und sogar kopfüber an der Decke laufen können. Diese kleinen Eidechsen besitzen noch eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft. Wenn ein Mensch oder ein Tier einen Gecko am Schwanz packt, fällt dieser einfach ab und die kleine Eidechse läuft davon. Den Schwanz zu verlieren tut einem Gecko überhaupt nicht weh und ihm wächst innerhalb von wenigen Wochen sogar ein neuer nach! Gott hat dem Gecko eine wunderbare Möglichkeit geschenkt, einem Feind zu entkommen, damit ihm nichts zustößt. Wenn uns jemand wehtun oder Angst machen will, ist es manchmal eine gute Idee, an einen sicheren Ort zu laufen. Wir können nicht einfach einen Körperteil zurücklassen, aber Gott hat uns Menschen eine andere Möglichkeit gegeben, wie wir in Sicherheit leben können. Wir können nämlich einem Erwachsenen erzählen, dass wir ihm vertrauen, und ihn um Hilfe bitten, uns zu helfen. Gott will, dass seine ganze Schöpfung in Sicherheit lebt. Was macht dir Angst? Wo kannst du hingehen, damit du in Sicherheit bist? – Sprüche 18:10.“

„Eine tierisch gute Zeit mit Gott: Schnell in Sicherheit“, S. 10, Pamela Kennedy, Gerth Medien

Nachdem man die Geschichte über die Geckos gelesen hat, kann man auch Gecko spielen. Vielleicht kann man die Großfamilie begeistern bei diesem Spiel mitzuspielen oder man lädt sich Freunde ein.

Einer ist der Fänger. Alle anderen sind Geckos und erhalten eine Klammer, die sie an ihrer Kleidung befestigen und die den Schwanz des Geckos darstellen soll. Wenn der Fänger einen Gecko erwischt, bekommt er dessen Klammer. Der gefangene Gecko darf dann zu seiner Mama (oder seinem Papa) laufen und sich dort eine neue Klammer holen, die er an seiner Kleidung befestigen lässt.

Das Spiel ist zu Ende, wenn der Fänger zehn Klammern erwischt hat.

Das Fangenspiel kann auch auf einem Spielplatz, der ein Klettergerüst hat, durchgeführt werden. Dann können die Geckos klettern, und zum Klettern braucht man auch Mut.

6.2. Ich kann das

Mut-Spiel

Du brauchst: – Schachtel mit kleinen „Geschenken“ (Sticker, Murmeln,…), Zettel mit kleinen Arbeitsaufträgen, die alltäglichen Handlungen entsprechen (z. B. den Geschirrspüler einräumen, die Jacke selbständig anziehen,…), die das Kind ein wenig herausfordern, weil es diese Aufgabe noch nie gemacht hat, für die es etwas Mut braucht.

(Da dies von Kind zu Kind sehr unterschiedlich ist, je nach Alter, Temperament und Geschicklichkeit, ist es am sinnvollsten, dass jemand, der das Kind sehr gut kennt, die Arbeitsaufträge zusammenstellt.)

Sage: Ich habe kleine Geschenke für dich bereit. Um sie jedoch zu bekommen, sollst du folgende Aufgaben erledigen.

Lies die Anweisung vor!

Hilf dem Kind bei der Durchführung, nimm ihm die Aufgabe nicht ab, aber zeige ihm, dass es nicht alleine ist und deine Unterstützung dabei erhält. Sprich mit ihm darüber, dass, wenn wir im Leben Dinge tun müssen, bei denen wir mutig sein müssen, wir nicht alleine sind, sondern Gott an unserer Seite ist.

6.3 Ich bin kreativ!

Kastanienigel

Selbstgebasteltes für den Mutspaziergang (siehe Punkt 5.2.)

Du brauchst: Kastanien, eine Kuchengabel/Kastanienbohrer, Zahnstocher und einen schwarzen Filzstift

  • zwei Augen und eine Nasenspitze auf die Kastanie malen
  • mit der Gabel Löcher in die Kastanie stechen
  • Zahnstocher in die Löcher stecken

Stelle Papa-Igel, Mama-Igel und Kinder-Igel her (für die Kinder-Igel können die Zahnstocher in der Hälfte durchgebrochen oder mit der Schere durchgeschnitten werden).