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Newsletter 3

VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN

Zuverlässigkeit  I  Treue  I  Pflichtbewusstsein

Zusammengestellt von Victoria und Bernd Müller

Wir wünschen uns Menschen in unserem Umfeld, auf die man sich verlassen kann. Sie helfen mit, dass man etwas erreichen kann und geben uns Sicherheit. Ihnen zu vertrauen fällt uns leichter; in ihrer Gegenwart fühlen wir uns wohl. Unsere Kinder müssen diese Werte erst lernen, da sie zunächst wenig Selbstständigkeit besitzen und von den Eltern abhängig sind. Doch je älter sie werden, desto mehr handeln sie frei und selbstbestimmt. In dieser Zeit können sie in ihrer kleinen Welt lernen, zuverlässig und treu zu handeln. Ihre Aufgaben wachsen von Jahr zu Jahr. Dieser Newsletter möchte Eltern unterstützen, ihre Kinder auf diese großen Aufgaben vorzubereiten, indem sie ihnen heute helfen, in kleinen Dingen gewissenhaft und pflichtbewusst handeln zu können.

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1. Sinn und Religion

1.1. Gottes Im.Puls für Groß

„Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft…“ – Prediger 9,10a

Unsere Aufgaben sollen nicht irgendwie erledigt werden, sondern Gott möchte, dass wir unser Bestes geben und zuverlässig arbeiten. Gerade in der Erziehung sollen wir nach dem höchsten Ideal streben und uns nicht mit wenig zufrieden geben.

„Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ – Matthäus 25,21

Gott möchte uns mehr Verantwortung geben, wenn wir uns in kleinen Dingen als treu erweisen. Gott hat viel mit uns vor und möchte uns zu gewissenhaften und vertrauenswürdigen Mitarbeitern in seinem Werk erziehen.

„…und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist.“ – Philipper 2,4

Wir tragen auch eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Unsere größte Verantwortung als Eltern ist die für unsere Kinder.

Noch ein praktischer Tipp zum Thema Verantwortungsbewusstsein

„Das Wirken Gottes bleibt vergeblich, solange der Mensch seine Mitarbeit verweigert. Gott wird gewaltig wirken, wenn Eltern in vertrauensvoller Abhängigkeit von ihm ihre heilige Verantwortung tragen, wenn sie alles daransetzen, um ihre Kinder richtig zu erziehen. Er steht den Eltern bei, die ihre Kinder gewissenhaft und unter Gebet leiten. Gott schenkt dazu das Wollen und Vollbringen. Menschliches Bemühen allein schafft unseren Kindern keinen vollkommenen Charakter, aber mit Gottes Hilfe kann dieses große, heilige Werk gelingen.“
– Ellen White (1999): Glück fängt zu Hause an. Lüneburg: Advent-Verlag. S. 65

Gott möchte nicht, dass wir alleine vor uns hinarbeiten. Er möchte mit uns zusammenarbeiten und seinen Segen auf unsere Bemühungen legen. Wir dürfen mit ihm an unseren Kindern wirken.

1.2. Gottes Im.Puls für Klein

Die Magd beim Hauptmann Naemann

• Die kleine Magd wurde nicht freiwillig nach Damaskus gebracht. Sie war weit weg von zu Hause, bei fremden Leuten, bei denen sie sehr viel arbeiten musste. Trotzdem erledigte sie ihre Aufgaben sehr gut.
• Manchmal fällt es uns besonders schwer, gut zu arbeiten, weil die Umstände erschwert sind. Vielleicht kann die Mama gerade nicht helfen (ist mit einem Geschwisterkind beschäftigt,
schält Kartoffeln,…) und trotzdem wollen wir die Aufgaben sehr gut erledigen und unser Bestes geben. Eltern sollten unbedingt ans Loben denken!
• Die kleine Magd musste sicher Fenster putzen, die Wäsche waschen und aufhängen, kehren und den Tisch decken.

Suche dir eine Tätigkeit aus deinem Haushalt aus und führe sie gemeinsam mit deinem Kind durch. Besprecht vorher, was getan werden muss und wie das Ergebnis dann ausschauen soll. Wenn Müdigkeit oder Lustlosigkeit bei deinem Kind auftritt, motiviere es, seine Aufgabe fertig zu machen und erinnere an die Magd, die das auch getan hat. Vorsicht: Die Aufgabe muss kindgerecht sein, nicht zu schwer oder zu viel, aber herausfordernd.


• In der neuen Heimat wurde sie nicht mehr erinnert, Gott im Himmel anzubeten. Ihre neue Familie betete zu Götzen. Die kleine Magd erinnerte sich an ihren Vater im Himmel und wollte ihm treu bleiben. Damit wurde sie auch ein Vorbild für ihre neue Familie.

Betet gemeinsam in Situationen, die anders als die gewohnte Umgebung sind, z.B. im Restaurant vor dem Essen für das Essen danken; am Spielplatz, wenn sich jemand verletzt hat, für den Verletzten beten.

Nehemia

• Nehemia hatte eine gute Position im persischen Reich. Aber er spürte eine starke Verantwortung seiner Heimat und seinem Volk gegenüber.

Baue mit deinem Kind eine Mauer oder ein Haus und gib ihm dazu klare Anweisungen. Lass es merken, dass Anleitungen wichtig sind, um ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Tauscht auch Rollen, damit das Kind sehen kann, welche Verantwortung der trägt, der Anweisungen gibt.

• Nehemia fühlte sich dafür verantwortlich sein Volk zu ermutigen die Stadtmauer wieder aufzubauen. Er gab trotz Schwierigkeiten nicht auf, bis die Stadtmauer fertig war.

Ermutige dein Kind die Verantwortung für eine Sache weiter zu tragen, die es übernommen
hat, unabhängig von den Umständen. Zum Beispiel für ein Haustier zu sorgen, den Müll hinauszutragen (auch bei Regenwetter ;-)),…

Noah

• Noah bekam von Gott einen genauen Bauplan der Arche. Pflichtbewusst baute er nach dieser Anleitung das rettende Schiff. Was wäre passiert, wenn Noah nach eigenen Vorstellungen gebaut hätte?

Baue mit deinem Kind ein Schiff oder ein Haus und gib ihm dazu klare Anweisungen. Lass es merken, dass Anleitungen wichtig sind, um ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Tauscht auch Rollen, damit das Kind sehen kann, welche Verantwortung der trägt, der Anweisungen gibt.

• Noah predigte fast 100 Jahre von der Sintflut. Er fühlte sich verantwortlich, seinen Verwandten, Freunden, Nachbarn, ja allen Menschen Gottes Botschaft zu sagen. Er hörte nicht auf, bis die Arche fertig war.

Erzählt jemanden aus der Familie die Noah-Geschichte.

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Gefühl und Mitgefühl

2.1. Entwicklung des Kindes

In der Literatur wird Verantwortung als Fähigkeit definiert, aufgrund von kognitivem Vermögen und Urteilskraft Rede und Antwort stehen zu können sowie bewusst das Anliegen der Verantwortung zu übernehmen. (Vgl. Janina Sombetzki (2014): Verantwortung als Begriff, Fähigkeit, Aufgabe. Springer: Wiesbaden, S. 143.) Damit wird auch schon deutlich, dass Verantwortungsfähigkeit nur von einer autonomen Person ausgeübt werden kann. Deshalb begleitet der Erzieher das Kind auf diesem Weg:

„Die moralische Verantwortung begleitet die Handlungszuschreibung von den ersten Lebensjahren an. Schon sehr kleine Kinder können Antworten auf die Frage geben, warum sie dies oder das gemacht haben. Sie lernen das Spiel des Begründens, sie lernen verantwortlich sein, im Zuge der wachsenden Kontrolle, sprich: Des [sic!] zunehmenden Handlungscharakters ihres Verhaltens. So wächst die Fähigkeit, ein eigenständiges Leben zu führen, […] und damit die Verantwortlichkeit, bis sie sich zur vollen auch gegenüber der Rechtsgemeinschaft wirksamen Form entwickelt.“
Julian Nida-Rümelin (2007): Politische Verantwortung. In: Ludger Heidbrink, Alfred Hirsch (Hrsg.): Staat ohne Verantwortung? Zum Wandel der Aufgaben von Staat und Politik. Frankfurt am Main: Campus, S. 63.

In diesem Kontext muss immer klar sein, dass ein Kind besonders dann Verantwortung lernt, wenn es verantwortlich hätte handeln können.

„Indem wir eine bestimmte Gesinnung gegenüber dem Kind annehmen (und eine adäquate Ausdrucksweise) – indem wir uns verhalten, als wäre das Kind eine vollverantwortliche ethische Person – beginnen wir dem Kind beizubringen, was es bedeutet, so eine Person zu sein.“ John Martin Fischer, Mark Ravizza (1998): Responsibility and Control. A Theory of Moral Responsibility. Cambridge: Cambridge University Press, S. 208.

Die Komplexität einer Situation darf das Kind nicht überfordern. Die Entscheidung, nicht in die Schule zu gehen, übersteigt die Fähigkeit eines Kindes, die Konsequenzen dieses Verhaltens abzuschätzen. Je klarer eine Situation umrissen ist und je deutlicher die Konsequenzen sichtbar bzw. eingeschränkt sind, umso einfacher wird es für das Kind Verantwortung zu tragen bzw. zu erlernen.

Weiterführend sei noch auf folgende Literatur verwiesen:
• S. Eshleman (2001): Being Is Not Believing: Fischer and Ravizza on Taking Responsibility. Australasian Journal of Philosophy 79, no. 4, S. 479-90.
• D. Coates, Justin Swenson (2013): Reasons-responsiveness and Degrees of Responsibility. Philosophical Studies 165, no. 2, S. 629-45.

2.2 Förderung des Kindes

1. Verantwortungsbewusstsein fördern

Übertrage deinem Kind echte Verantwortung
Gott arbeitet mit jedem Menschen seinen Fähigkeiten entsprechend. Er lädt keinem zu viel auf, aber er möchte, dass sich jeder weiterentwickelt und dazu lernt. Wenn wir unseren Kindern ihren Fähigkeiten entsprechend Verantwortung übertragen, können sie auch in einem geschützten Rahmen lernen. Kleine Aufgaben, wie morgens das eigene Bett machen, den eigenen Teller nach der Mahlzeit in die Küche bringen, Händewaschen nach dem Spielen draußen oder im Garten ein eigenes Beet pflegen, geben Kindern die Möglichkeit, Verantwortungsgefühl zu etablieren. Sie merken, was passiert, wenn sie dieser Aufgabe nachkommen (etwas wurde erledigt, ich bin fertig) und auch, dass die Arbeit liegen bleibt, wenn sie ihr nicht nachkommen.

Lobe verantwortliches Handeln
Kinder reagieren unglaublich dankbar auf Lob. Manche zeigen dies auch, indem sie z. B. auf die Eltern zulaufen oder Freudenschreie verlauten lassen. Manche zeigen ihre Freude vielleicht nicht so ausdrucksstark, empfinden aber auch Geliebtsein und Anerkennung, wenn sie gelobt werden. Verantwortliches Handeln soll unbedingt bemerkt und gelobt werden.

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“
Für Kinder ist das Warten bzw. die Priorisierung der Aufgaben oft schwer. Hilf deinem Kind dabei, indem du z. B. sagst: „Du räumst noch die Spielsachen in deinem Kinderzimmer auf, während ich den Geschirrspüler einräume. Danach gehen wir beide hinaus und spielen Fußball.“ Genießt dann die gemeinsame Zeit!
Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 191-193.

2. Umgang mit verantwortungslosem Handeln

Natürliche Konsequenzen spüren lassen
Oft entstehen natürliche Konsequenzen, wenn verantwortungslos gehandelt wird. Es wäre gut, wenn das dein Kind selbst auch sieht und eventuell auch spürt. Wenn du beispielsweise sagst: „Wir müssen uns jetzt beeilen, damit wir den Einkauf für das Wochenende noch schaffen. Danach können wir noch auf den Spielplatz gehen“, und dein Kind lässt sich viel Zeit beim Anziehen, beim Schuhe binden, folgt nicht, wenn du es rufst, dann erkläre, dass die Zeit für den Spielplatz nun nicht mehr ausreicht.

Hilfreich ist es, wenn man beim ersten Mal in solch einer Situation bzw. bei jüngeren Kindern die Konsequenzen schon früher aufzeigt, daran erinnert, Hilfe anbietet.

Verlust von Privilegien
Verantwortung bringt meist auch Privilegien. Wenn ein Kind die Privilegien genießt, muss es auch wissen, dass dazu Verantwortung gehört und dass das eine ohne das andere nicht geht. Zum Beispiel, ein eigenes Haustier besitzen ist ein Privileg, allerdings muss man auch verantwortungsbewusst damit umgehen (regelmäßig füttern, usw).

Für Verhalten einstehen
Jeder macht einmal einen Fehler und auch in diesem Bereich werden Fehler gemacht. Wichtig ist, dass Kinder lernen, den Fehler zuzugeben, die Wahrheit zu sagen, sich zu entschuldigen und für die Wiedergutmachung zu sorgen. Dabei ist es hilfreich, wenn nicht einfach geschimpft wird, sondern Fragen gestellt werden, damit das Kind selbst reflektieren und Dinge erkennen kann. Hilf deinem Kind beim Entschuldigen bzw. dabei Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Es kann sein, dass Kinder nicht absichtlich verantwortungslos gehandelt haben. Deshalb ist es wichtig, dass sie die Korrektur bekommen, aber auch Anleitungen, wie verantwortungsbewusstes Verhalten aussieht. Diese Schritte sollten sie nicht alleine gehen müssen. Wenn sie zum Beispiel vergessen haben, ihr Haustier zu füttern, kann man einen Plan zum täglichen Abhaken aufhängen,
wenn sie das Tier versorgt haben.

2.3. Vor-Bild des Kindes

• angefangene Sachen zu Ende bringen, z. B. Wäsche zusammenlegen, Küche aufräumen
• Arbeit erledigen, dann Freizeit genießen, Pause machen!
• stolz auf Erledigtes sein
• Gesagtes bzw. Versprochenes einhalten, Verbindlichkeiten beachten
• den Partner bzw. jemand anderen für verantwortungsvolles/pflichtbewusstes Handeln loben
• wiederkehrende Tätigkeiten mit Freude erfüllen, Kinder spüren die Gesinnung
• dankbar für Arbeit sein, z. B. im Gebet
• regelmäßige Mitarbeit, z. B. in der Ortsgemeinde

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3. Denken

3.1. Die Welt erkunden

Wetterplan dokumentieren

Passend zur Noah-Geschichte könnte ein Wochenplan erstellt und jeden Tag oder sogar Halbtag das Wetter dazu eingetragen werden, z. B. mit Hilfe von Symbolen wie einer Sonne für sonnig, einer Regenwolke für Regen und einer Wolke für bewölkt. Die Kinder lernen das regelmäßige Beobachten und müssen, um ihren Plan füllen zu können, jeden Tag oder Halbtag an diese Aufgabe denken.

Supermarkt für Vögel
Du brauchst: (1) Gräser, (2) Hölzchen, (3) Moos, (4) Haare aus einer Frauenbürste (☺), (5) Bindfäden

Tretet dem „Verein für glückliche Vogelmütter“ bei und übernehmt Verantwortung für das Baumaterial für Vogelnester. Bindet Bündel mit den verschiedenen Materialien (ein Bündel aus Gräsern, eines aus Hölzchen usw.). Hängt diese Bündel gut sichtbar im Garten auf und beobachtet, wie sich die Vögel das „Baumaterial“ für ihre Nester abholen.

Mach dich unbeliebt
Wer ernten will, muss zuvor zuverlässig handeln und versorgen! Das gilt nicht nur im Garten,
kann aber dort für das Leben gelernt werden. Probiert einmal aus, was passiert, wenn eine Pflanze
nicht das bekommt, was sie braucht.

Setzt Tomatenkerne 0,5 cm tief in drei Töpfe mit Komposterde. Gießt die Erde, aber nicht zu viel! Nummeriert die Töpfe, damit ihr sie dann unterscheiden könnt. Wenn die Pflanzen gewachsen sind, beginnt euer Experiment. Stellt Pflanze 1 ins Licht, aber gießt sie nicht. Deckt Pflanze 2 mit einem Eimer zu, aber gießt sie. Stellt Pflanze 3 ins Licht und gießt sie regelmäßig.

Was passiert mit den Pflanzen?

Auf Naturgesetze kann man sich verlassen

Gott hat Gesetze in die Natur gelegt, die uns das Leben ermöglichen und Sicherheit geben. Nachdem man mit dem Kind Experimente gemacht hat, um die Gesetze der Natur zu erforschen, kann man auch darüber reden, wie viel Sicherheit es einem gibt, wenn man von Menschen umgeben ist, auf die man sich verlassen kann, die vertrauenswürdig sind.

Warum trocknet Wärme einen nassen Gegenstand?

Du brauchst: (1) zwei gleiche Gläser, (2) einen kleinen Teller, (3) einen Filzstift, (4) Wasser.

Füllt die Gläser gleich voll mit Wasser und markiert den Wasserstand mit einem Stift. Deckt eines der Gläser mit dem Teller zu. Stellt die Gläser auf die Heizung oder in die Sonne. Was passiert?

Am nächsten Tag ist der Wasserstand des unbedeckten Glases niedriger; der des zugedeckten Glases ist fast gleich geblieben. Auf Grund der Wärme ist das Wasser im unbedeckten Glas verdunstet, das heißt, es hat sich in winzige, unsichtbare Wasserdampftröpfchen verwandelt, die sich mit der Luft „vermischt“ haben und „weggeflogen“ sind. Deshalb trocknet man auch nasse Wäsche in der Sonne.

3.2. Mathe be-greifen

Klassifizieren nach Merkmalen
Du brauchst: viele Stofftiere, Playmobiltiere oder Fotos von Tieren.

Dann baut ihr ein Schiff (oder passend zu Nehemia einen Stall/ein Haus) aus Decken in Lebensgröße (oder aus Playmobil) und bringt die Tiere nach bestimmten Merkmalen in die Arche (oder in ihre Unterkünfte). Du sagst beispielweise: „Alle Tiere, die auf vier Beinen gehen/ weiß sind/springen/ fliegen/ lange Ohren haben, dürfen jetzt in die Arche“ (oder in ihre neuen Unterkünfte in Jerusalem).

Vgl. Virginia Johnson (2008): Mathe kann man anfassen! 225 Ideen und Materialien für den handlungsorientieren Anfangsunterricht. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr. S. 14.

Invarianz von Mengen

Unter Invarianz einer Menge versteht man deren Eigenschaft, ihre Anzahl an Elementen unverändert zu lassen, wenn sich die Form oder die räumliche Anordnung ändert.
Ein Beispiel: Sechs Äpfel bleiben sechs Äpfel, egal ob sie sich auf der Verkaufstheke oder bereits im Einkaufskorb befinden. Die Menge sechs kann man außerdem durch unterschiedliche Gegenstände darstellen – sie verändert sich nicht, egal ob es sechs Bausteine oder sechs Spielfiguren sind. Die Zahlen zeigen somit auch eine Zuverlässigkeit. Sie verändern sich nicht und man kann sich sicher sein, dass zur Zahl 3 immer drei Gegenstände zugeordnet werden und niemals vier. So ist es auch mit Gott – was er sagt, dass ist wahrhaftig. Auf ihn ist Verlass!

Um diese Gesetzmäßigkeiten zu üben, kannst du folgendes mit deinem Kind machen:

Lege dem Kind vier Nüsse hin und bitte es, noch einmal die gleiche Anzahl Nüsse
dazu zu legen (also noch einmal vier Nüsse).

Lege zwei gleiche Mengen unterschiedlicher Gegenstände (z. B. sieben Bausteine und sieben Spielfiguren) nebeneinander und lass dein Kind zunächst raten, welche dieser Gegenstände genau sieben sind. Nun lässt du das Kind diese Behauptung überprüfen, indem es immer zwei unterschiedliche Gegenstände gegenüberlegt (ein Baustein und daneben eine Spielfigur). Am Ende erkennt dein Kind, dass beide Mengen sieben sind! Man kann also die Menge 7 mit unterschiedlichen Gegenständen zeigen.

Lass dein Kind noch weitere 7er-Haufen machen.

Geld
Mit Geld sollte man verantwortungsvoll umgehen lernen. Schon im Vorschulalter kann man sich mit Geld vertraut machen. Nachdem dein Kind schon im letzten Newsletter mit Geld Erfahrungen hatte, kann es diese nun vertiefen und ausbauen.

Rollenspiel

Baut zu Hause einen Einkaufsladen auf, mit dem dein Kind üben kann mit Geld umzugehen. Ab und zu kann man den Warentyp wechseln. So kann man z. B. ein Bekleidungsgeschäft aufmachen, einen Lebensmittelladen, eine Buchhandlung, ein Sportgeschäft oder einen Spielzeugladen. Verseht die Waren mit runden Preisen und spielt Einkaufen. Beim Rollenspiel ist mal der eine, mal der andere Kassierer oder Kunde. Bastelt euer eigenes Spielgeld. Versuche immer wieder Gespräche einzuflechten wie z. B.: „Du hast nur noch 5,- € und sollst deine Familie zu Hause mit Essen versorgen. Was kaufst du ein? Brot und Obst oder Kekse und Saft?“ Oder: „Du hast 10,- €. Kaufst du dir damit das Pferde-T-Shirt, das dir so gut gefällt, obwohl du schon viele T-Shirts zu Hause hast oder kaufst du dir die Handschuhe,
weil du keine mehr hast, die dir passen?“

Geld nach Merkmalen sortieren

Gib deinem Kind viele Münzen und lass es diese sortieren (alle 5 ct auf einen Haufen, alle 10 ct zusammen usw.).

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4. Sprache

4.1 Buchstaben

Schreibweise von Buchstaben und Ziffern

Dein Kind schreibt sich selbst oder du schreibst ihm möglichst groß (10-20cm) unterschiedliche Buchstaben und Ziffern auf ein Blatt Papier. Dein Kind darf diese dann mit verschiedenen Farben (Bunt- oder Wachsmalstiften) nachfahren, bis sie nach einem Regenbogen ausschauen. Für einige Kinder bedeutet das, Ausdauer zu lernen – ein Schritt, der hilft, gewissenhaft zu arbeiten.

Weitere Variante:
Lass dein Kind mit Bausteinen Ziffern oder Buchstaben bauen! Eine Anleitung dazu es zum Beispiel auf der Lego-Webseite.
Vgl. Virginia Johnson (2008): Mathe kann man anfassen! 225 Ideen und Materialien für den handlungsorientieren Anfangsunterricht. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr. S. 37.

4.2. Sprachspiele

Ich bau´ mit meiner Hand eine gerade Wand.
(Hand senkrecht hoch halten)
Dann bau´ ich noch `ne Wand mit der and´ren Hand.
(zweite Hand mit etwas Abstand hoch halten, Innenflächen einander zugewandt)
Streck´ die Daumen zur Mitte hin, schon ist die Türe drin.
(die Daumen gegeneinander drücken)
Da kommt mir in den Sinn – da fällt ja Regen `rin!
(bestürzter Gesichtsausdruck)
Es fehlt noch das Dach – wie ich das wohl mach´?
(Schultern hochziehen)
Ich hab` ja keine Hände mehr, jetzt müssen die des Nachbarn her!
(Nachbarn anschauen, der seine Hände nun flach gestreckt über das Haus legt)
Fertig ist unser Haus und die Geschichte ist aus!

4.3 Kinderbücher

Tierisch gute Zeiten mit Gott: 5-Minuten-Andachten für Kinder, Pamela und Douglas Kennedy

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Das Buch beinhaltet jeweils auf zwei Seiten eine kurze Beschreibung eines Tieres mit der Verbindung zu einer menschlichen Eigenschaft oder einem moralischen Wert. Besonders geeignet zum Thema Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind die Geschichten: Spielen und arbeiten: Hunde (S. 8f), Fleißige Biber (S. 46f), Treue Boten: Tauben (S. 80f) sowie Unscheinbare Helden: Regenwürmer (S. 90f).

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5. Sinne

5.1 Musizieren

Wie Töne verklingen

Du spielst ein Instrument und das Kind hält so lange seine Hände an die Ohren, so lange es den Klang wahrnehmen kann. Wenn es nichts mehr hört, nimmt es die Hände wieder herunter. Du kannst dafür eine Triangel, eine Trommel, eine Rassel, das Klavier, die Gitarre,… nehmen. Rollentausch natürlich erlaubt.

Du kannst auch dazu erklären, dass der Klang zuverlässig ist. Man kann immer wieder das Instrument bedienen und der gleiche Klang wird entstehen. Schön ist es, wenn andere Menschen uns auch als so zuverlässig empfinden.
Vgl. Brigitte Wilmes-Mielenhausen (2014): fühlen hören sehen in der Krippe. Wahrnehmungsförderung für Kinder von 0-3 Jahren. Freiburg im Breisgau: Herder, S. 42.

Geräuschkulisse

Du brauchst: (1) Töpfe, (2) Pfannen, (3) Spielwerkzeug sowie (4) Holz.

Dann versucht, die Geräusche nachzumachen, die beim Bau der Stadtmauer zu hören waren. Vielleicht habt ihr auch eine Baustelle in der Nähe und könnt zuschauen und zuhören.

Kinder- und Jugendabteilung der Österreichischen Union (2009): Unterwegs mit Jesus. Das Lektionsheft für Kinder von 3 bis 6 Jahren. Spillern: Top Life Center, S. 27.

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6. Körper

6.1 Ich bin aktiv!

Balancierstraße

Lass dein Kind über verschiedene Gegenstände balancieren, um das Gleichgewicht zu schulen, aber auch zu lernen, Dinge immer wieder zu probieren. Dinge, die sich gut eignen: Luftmatratze, Bretter, Turnbank, Gehsteigkante,…
Vgl. Brigitte Wilmes-Mielenhausen (2014): fühlen hören sehen in der Krippe. Wahrnehmungsförderung für Kinder von 0-3 Jahren: Freiburg im Breisgau, Herder, S. 77.

Lernen am Vorbild – meine Eltern sind vertrauenswürdig

Fordere dein Kind auf die Hände zu verschränken und sich rückwärts steif von einem Tisch z. B. in deine Hände fallen zu lassen. Die Arme der Eltern sind da, um das Kind aufzufangen!

6.2 Ich kann das!

Neue Verantwortungsbereiche übernehmen

Du kannst mit deinem Kind einen Wochenplan erstellen, aufgeteilt in Vor- und Nachmittag, sieben Tage. Dort trägst du am Vormittag beispielweise „Bett machen“ und am Nachmittag „Hände waschen vor dem Abendessen“ ein. Für jeden Tag und jede Aufgabe gibt es einen Platz für einen Sticker. Ihr besprecht gemeinsam, wie die Aufgabe erledigt werden soll. Die ersten Tage erinnere dein Kind an die neue Aufgabe, ab dem dritten bis vierten Tag lass dein Kind selbst daran denken. Wenn die Aufgabe erfüllt wurde, klebe selbst oder lass dein Kind einen Sticker aufkleben. Den Wochenplan hängt gut sichtbar auf, sodass das Kind an die neuen Aufgaben erinnert wird. Trotz Sticker lobe dein Kind! Je nach Gelingen kann man das noch eine Woche wiederholen. Irgendwann sollte es dann eine Gewohnheit ohne Belohnung werden. ☺

6.3 Ich bin kreativ

Bügelperlen

Bügelperlen können bei Amazon oder auch sonst in vielen Geschäften (Ikea,…) besorgt werden. Diese eignen sich auch toll als Geschenke. Vielleicht wollt ihr jemandem aus der Familie ein Geschenk machen und dein Kind gestaltet ein Bügelbild. Motiviere dein Kind, das Bild fertig zu machen. Wenn du merkst, dass es zu lange dauert, hilf ihm rechtzeitig, solange es noch Spaß macht.
Fensterfarben malen

Ihr könnt die Jordanlandschaft aus der Geschichte mit der kleinen Magd auf einem Fenster nachmalen (Fluss, Wüste, Bäume, Mann im Wasser, Männer am Ufer). Dabei werden meistens nicht nur die Fenster bemalt. Erkläre deinem Kind, dass nachher das Bild noch länger bleiben kann, aber die anderen unbeabsichtigt bemalten Stellen geputzt werden müssen. Gib deinem Kind ein nasses Tuch und lass es selbst Ordnung machen. Danach lobe es für das gelungene Bild und dafür, dass alles wieder sauber ist.

6.4 Ich bin gesund!

Ich achte verantwortungsvoll auf meinen Körper

Gott möchte, dass wir unseren Körper gesund halten! Wer darauf als Kind achten lernt, dem wird dies als Erwachsener leichter fallen. Zwei Liter am Tag!
Stellt euch am Morgen in die Küche einen Krug mit zwei Litern Wasser. Bis am Nachmittag (damit die Nacht trocken bleibt) soll dein Kind das Wasser trinken. Sprecht darüber wie wichtig das Wasser für unseren Körper ist (wir können besser denken, unsere Nieren brauchen das Wasser,…). Erinnere in den ersten Tagen dein Kind während des Tages immer wieder an das Trinken, bis es immer öfter von selbst an das Wasser denkt.


Buchtipp:

nicki1-5_web_p1Niki im Land der Gesundheit

In diesen Büchern lernen die Kinder, warum es wichtig ist, bewusst zu essen, welche Dinge man besser vermeiden sollte, warum man jeden Tag die Zähne putzen sollte und vieles mehr!

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Kindergesundheitswoche „Komm mit – bleib fit!“

Vorbeugung ist besser als Heilen! Veranstaltet zu Hause eine Kindergesundheitswoche, in der die Kinder lernen, wie sie ihren Körper so fit halten können (durch Bewegung, gesunde Ernährung, frische Luft,…), dass er erst gar nicht krank wird. Unterlagen für solch eine Woche bekommt man beim DVG (www.dvg-online.de). Dort kann das Material per E-Mail bestellt werden.