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Newsletter 2

MITGEFÜHL

Güte | Nächstenliebe | Herzlichkeit

Zusammengestellt von Christina Fey

In unserer konkurrenz- und ichbezogenen Gesellschaft sind Mitgefühl und Güte leider vielfach verloren gegangen.“Bevor Kinder und Teenager mit Liebe und Fürsorge auf die Sorgen und Nöte anderer Menschen reagieren können, müssen sie in der Lage sein, mitzufühlen – sich in deren Situation versetzen und das Leben mit deren Augen und Gefühlen betrachten können.“ (Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 259f.) Das muss ihnen gezeigt und vorgelebt werden. Wer Liebe empfängt, ist auch in der Lage sie weiterzugeben.

Dieser Newsletter hat das Ziel, mithilfe von Spielen, Übungen, Liedern oder Bastelideen die Kinder zu einem gütigeren und herzlichen Verhalten anzuregen. Nächstenliebe und Mitgefühlstehen dabei im Vordergrund.

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1. Sinn und Religion

1.1. Gottes Im.Puls für Groß

Miteinander zu leben, wie wir es in unseren Familien, unserer Arbeit oder unserer Gemeinde erleben, bedeutet stets zu lernen, meinen Nächsten durch Gottes Augen zu sehen.

Wir haben als Erzieher in Gott das größte Vorbild. Er ermutigt uns, geduldig mit unseren Mitmenschen, auch und besonders mit den Kleinen, zu sein:

„Haltet in derselben Gesinnung zusammen und habt Mitgefühl füreinander! Liebt euch gegenseitig als Brüder und Schwestern! Seid gütig und zuvorkommend zu-einander! Vergeltet Böses nicht mit Bösem und gebt Beleidigungen nicht wieder zurück! Im Gegenteil, segnet eure Beleidiger, denn Gott hat euch dazu berufen, seinen Segen zu empfangen!“ – 1. Petrus 3,8.9, Gute-Nachricht-Bibel

„Lasst uns Gutes tun an jedermann.“ – Galater 6,10

Unser größtes Vorbild sollte immer Jesus sein, der es wie kein anderer geschafft hat, in Demut zu leben.

Wenn du ein erfolgreicher Lehrer sein möchtest, solltest du nicht nur einfacheUnterrichtsmethoden anwenden, sondern auch Mitgefühl und Liebe in die Sabbatschuleeinbringen. Die Kinder nehmen diese Dinge wahr und werden von ihnenbeeinflusst. Männer und Frauen sind nur erwachsene Kinder. Fühlen wir uns nichtdurch Worte und Blicke echten Mitgefühls und wahrer Liebe angesprochen? Jesus,der göttliche Lehrer, überzeugte seine Jünger von seiner Liebe zu ihnen. Ernahm die menschliche Natur nur an, um den Menschen die Barmherzigkeit, Liebeund Güte Gottes zu veranschaulichen. Er hatte nur die Erlösung und das GlückHomekindergarten | Newsletter 2 | Mitgefühl | 3seiner Geschöpfe im Sinn. Deshalb starb er. Während er die zärtlichsten Wortedes Mitgefühls sprach, frohlockte er im Bewusstsein, dass er „überschwänglich“mehr zu tun gedachte, als wir bitten oder verstehen können. Täglich zeigte er denMenschen durch seine Segnungen, wie groß sein Zartgefühl und seine Liebe fürdie gefallene Menschheit war. Sein Herz erwies sich als eine Quelle unerschöpflichenMitleids, aus dem das sehnsüchtige Herz mit dem Wasser des Lebens versorgtwerden konnte.“Ellen White (2007): Ratschläge für die Sabbatschule. Wien: Top Life Center, S. 91.

Wie er zu werden – das ist unser Ziel! Das geschieht, wenn wir durch sein Wort und das Gebet von ihm lernen.

 1.2. Gottes Im.Puls für Klein

Der barmherzige Samariter

In dem Gleichnis zeigt Jesus auf, dass unsere Nächsten nicht nur Menschen sind, zu denen wir uns sowieso hingezogen fühlen. Wenn du die Geschichte gemeinsam mit deinem Kind liest, durchnimmst oder spielst, kannst du folgende Fragen stellen:

  • Woher kam der verletzte Mann? Woher kam der helfende Mann?
  • Kennst du auch Kinder/Menschen aus anderen Ländern?
  • Sind das deine Freunde oder hältst du dich eher von ihnen fern? Lachst du sie aus oder lachst du mit ihnen?

Um dein Kind für Kinder aus anderen Ländern zu begeistern, kannst du:

  • Bilder von ausländischen (aus der Nachbarschaft?) Kindern auf eine Weltkarte/einen Globus pinnen.
  • in einem Bilderbuch die verschiedenen Kulturen unserer Welt kennenlernen, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten sprechen.

 Buchempfehlung: Wieso? Weshalb? Warum? Sonderband: Kinder dieser WeltKinder dieser Welt

  • ausländische Kinder einladen oder sie mit deinem Kind besuchen und z.B. ein traditionelles Gericht mit ihnen vorbereiten und essen.

Fünf Brote und zwei Fische

Diese Geschichte eignet sich deshalb so gut, Kindern ein mitfühlendes Herz zu zeigen, weil hier ein Kind selbstlos handelt und es sich daher gut in die Geschichte hineinversetzten kann.Wenn du die Geschichte gemeinsam mit deinem Kind liest, durchnimmst oder spielst, kannst du folgende Fragen stellen:

  • Wieso gibt der Junge sein Essen ab? Er hat doch dann gar nichts mehr!
  • Worüber hat sich Jesus wohl an diesem Tag ganz besonders gefreut? Warum?
  • Wieso fällt es dir manchmal schwer, Dinge/Essen zu teilen? Was denkt Gott, wenn du mit anderen Menschen/Kindern teilst?

Gemeinsam könnt ihr diese Geschichte noch vertiefen:

  • ein Lied singen: „Ein kleiner Fisch“ (Text und Melodie: Janet Sage, deutsch: Cornelia Kopa, aus: Lilian Kovar/Yvonne Seidel u.a. (2010): Gott loben von Anfang an. Wien: Toplife  Center.)
  • „Dein Kind soll ein belegtes Brot machen, das es dann mit dir teilen kann. Dankt Jesus, dass ihr etwas zum Teilen habt. (…)
  • Überlegt euch, wen ihr zum Essen am Freitagabend einladen könnt. Dein Kind soll die Hauptspeise oder die Nachspeise aussuchen. (…)
  • Sprich mit deinem Kind über gesundes Essen. Backt gemeinsam ein Vollkornbrot oder (gesunde) Muffins. Hebt etwas davon für das Abendessen am Freitag auf. Dankt Jesus für gutes,gesundes Essen, das deinem Kind hilft zu wachsen. (…)
  • Dein Kind soll dir helfen, das Essen für den Abend vorzubereiten. Dein Kind soll das Essen servieren. Spielt zur Andacht die biblische Geschichte.“(Kinder- und Jugendabteilung der Österreichischen Union (2008): Unterwegs mit Jesus, 2. Viertel A 2016, 13. Lektion.Wien: Top Life Center, S. 59.)

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2. Gefühl und Mitgefühl

2.1. Entwicklung des Kindes

Schon von Geburt an sind Neugeborene und Säuglinge in der Lage, Gefühle von anderen, insbesondere ihrer Eltern, wahrzunehmen. Nicht selten kommt es vor, dass das Baby gerade dann unruhig ist oder weint, wenn es der Mutter nicht gut geht und eine negative Stimmung herrscht. Im Laufe des ersten Lebensjahres lernt es immer mehr, seine eigenen Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Nutzt es diese Emotionen zunächst primär für sich (Freude, Ärger, Zuneigung, Eifersucht…), beginnt es ab dem zweiten Lebensjahr, diese auch auf andere zu übertragen. Es zeigt Emotionen und gütiges Verhalten gerne an anderen, z.B. an seinen Kuscheltieren (Küsschen, Streicheln, Drücken…). Mit ca. 1 1/2 Jahren empfinden die Kinder dann erstes Mitgefühl, meist mit ihren Eltern (bei Krankheit, Trauer…). Sie „reagieren mit der so genannten ‚Gefühlsansteckung‘, wenn sie Zeuge des Kummers einer anderen Person werden: Sie werden selbst traurig und fangen unter Umstände sogar an zu weinen, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass das Gefühl nicht aus ihrem eigenen Selbst kommt, sondern von einer anderen Person übertragen wurde.“ (Jutta Kienbaum (2005): „Warum bist du so traurig?“. In: kindergarten heute 4/2005. Freiburg: Herder, S.6.) Wenn die Kinder am Ende des zweiten Lebensjahres immer mehr verstehen, dass es ein „Ich“ und „Andere“ gibt, können sie mehr und mehr Empathie empfinden und diese auch verbal und handelnd zeigen (vgl. Birgit Gebauer-Sesterhenn u.a. (2013): Die ersten 3 Jahre meines Kindes. 3. Auflage. München: Gräfe und Unzer, S. 176, 306, 342.).

2.2 Förderung des Kindes

Um den Kindern zu helfen, mitfühlendes und gütiges Handeln zu verbessern, muss es zunächst in der Lage zu sein, seine eigenen Gefühle zu erkennen. Dann kann es auch die Gefühle anderer Menschen wahrnehmen und entsprechend mitfühlend darauf eingehen. Dafür:

-Ermuntere dein Kind, die richtigen Worte für seine Gefühle zu finden!

-Bilderbücher können helfen, Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Erkläre, was die Bilder aussagen und welchen Grund die Gefühle haben („Maria weint, weil sie sich verletzt hat.“ oder „Der Hund freut sich, weil er einen Knochen gefunden hat.“)

-Frage dein Kind direkt nach seinen Gefühlen in bestimmten Situationen („Wie geht es dir?“, „Wie war es, als du Oma gerade wiedergesehen hast?“) und von Gefühlen bestimmter Personen („Was meinst du, wie fühlt sich der Junge gerade?“)

-„Hilf den Kindern, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen. Verbinde die Erklärung der Gefühle anderer Kinder damit, wie du über das Verhalten deines Kindes denkst: „Du hast Peter Schmerzen verursacht; es ist böse, jemanden zu beißen.“ (…)

-Gib den kleinen Kindern viele Gelegenheiten, dir zu helfen.“ (Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 263-265.)

 

 2.3. VorBild des Kindes

Ganz besonders beim Mitgefühl kommt es darauf an, als Eltern ein gutes Vorbild zu sein. Du kannst deinem Kind ein gütiges Verhalten vermitteln, wenn du selber Empathie empfindest und das auch zum Ausdruck bringst:

-Achte auf deine eigenen Gefühle und kontrolliere sie gegebenenfalls! Selbstbeherrschung zeigt deinem Kind, dass es seinen Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert ist und es diese auch ändern kann.

-Zeige Verständnis für die Gefühle des Kindes, vor allem in Situationen, wo du dir ein anderes Verhalten wünschst („Ich verstehe, dass du traurig bist, weil du gerne noch einmal auf das Karussell gehen würdest.“). Tröste es, wenn es Trost braucht.

-Sprich über deine eigenen Gefühle! Gib ihnen Ausdrücke wie „glücklich“, „traurig“, „ängstlich“, „fröhlich“.

-Spiegel die Gefühle deines Kindes und beschreibe, was du gerade an deinem Kind beobachtest.

-„Drücke dein tiefes Missfallen aus, wenn Tiere oder Menschen verletzt werden.

-Sei ein Vorbild, wie man sich um andere kümmert. (…)

-Fördere eine positive Einstellung gegenüber anderen Menschen. Denke das Beste von anderen. (…)

-Bestärke die Kinder, sich selbst als hilfsbereite, fürsorgliche Menschen zu sehen. (…) Lobe das Kind für sein freundliches und hilfsbereites Verhalten.“(Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 263-265.).

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3. Denken

3.1. Die Welt erkunden

Meine Umwelt verschönern

Oft erkennen wir, dass mit Gottes Schöpfung nicht sorgsam umgegangen wird. Statt bunten Blumen und sauberen Wiesen sehen wir, dass die Menschen Müll hinterlassen oder die Natur zerstören. Hier kann dein Kind auch lernen, Gutes an der Natur zu tun. Suche dir mit deinem Kind ein kleines, (leicht) vermülltes Stück Natur aus, welches ihr gemeinsam verschönern möchtet (z.B. eine Wiese in eurer Nähe, der Spielplatz um die Ecke, einen Bachabschnitt…). Besorgt euch reißfeste Handschuhe (z.B. Einmalhandschuhe), dicke Mülltüten sowie Schutzkleidung (z.B. Matschhosen oder -overalls) und macht euch an die Arbeit! Nach einer Weile werdet ihr feststellen, welch einen Unterschied ihr dort gemacht habt. Anschließend kannst du mit deinem Kind die Natur vor Ort noch weiter entdecken. Welche Pflanzen wachsen dort?

Beachte! An sehr verdreckten Stellen kann auch gefährlicher Müll liegen!! Diese Orte solltet ihr vermeiden, da dein Kind die Gefahr noch nicht erkennt! Suche dir lieber einen Platz, der dir sicher scheint. Außerdem solltest du vorher ganz klare Regeln mit deinem Kind vereinbaren (Handschuhe immer anlassen, nichts ins Gesichttun…) und darauf achten, dass ihr nahe beieinander seid, so dass du dein Kind immer im Auge hast. Falls notwendig, lass dein Kind nur die Mülltüte halten, während du den Müll einsammelst.

Sich um Tiere kümmern – mein eigenes Haustier/Tierheimbesuch

Falls es in eure Lebenssituation passt, kannst du dir überlegen, ob ihr euch ein Haustier anschaffen könnt. Da Tiere wie Menschen Gefühle haben, kann dein Kind hier noch stärker lernen, mitfühlend und gütig zu handeln. Binde dein Kind aktiv in die Versorgung eures Haustiers mit ein. Alternativ könnt ihr auch das örtliche Tierheim besuchen und euch dort über die Tiere erkundigen und sie kennenlernen. Vielleicht bietet es sich an, dass ihr euch dort regelmäßig um ein Tier kümmert (z.B. mit einem Hund spazieren geht). Fragt gemeinsam, was ihr für die Tiere dort Gutes tun könnt. Nebenbei könnt ihr auch noch interessante Dinge über die verschiedenen Tierarten erfahren.

3.2. Mathe begreifen

Für jemanden einkaufen gehen

Du brauchst: (1) Spielmünzen oder echte Münzen, (2) Schale, (3) Obst und Gemüse, (4) Preiszettel.

Erzähle deinem Kind die Geschichte von Petrus und dem Lahmen. Spiele dann den Lahmen, wie er vor dem Tempel sitzt. Dein Kind spielt verschiedene Personen, die am Lahmen vorbeigehen und ihm Spielmünzen in seine Schale werfen. Lass dein Kind dann auf den „Markt“ gehen und vorher beschriftetes Obst und Gemüse (je nach Fähigkeit deines Kindes mit Preisen zwischen 1 und 50 Cent) für den Lahmen einkaufen. Was kann er sich leisten?

Variation: Falls du jemanden kennst, für den du tatsächlich etwas einkaufen kannst, dann mach das mit deinem Kind gemeinsam! Gib ihm 1€ oder 2€ und lass ihn eine Sache selber kaufen. Gebt dem Bedürftigen gemeinsam den Einkauf ab!

Geschenkbeutel vorbereiten

Du brauchst: (1) kleine oder größere Geschenke in mehreren Mengen (z.B. Obst, Knabbereien, Postkarten, Stifte, Nüsse, kleines Spielzeug, Selbstgebasteltes…), (2) kleine durchsichtige Beutel, (3) Teller.

Gemeinsam mit deinem Kind kannst du dir überlegen, wem du etwas Gutes tun kannst (Freunden, anderen Kindern, Flüchtlingen, alten Menschen, Bedürftigen, Kranken…). Ihr sucht euch fünf Personen/Familien aus, denen ihr ein Geschenk machen wollt. Aus dem Haufen der kleinen Geschenke soll nun dein Kind gerecht verteilen, so dass jede Person/jede Familie gleich viel bekommt. Bereite Teller vor, auf denen es die Gegenstände ablegen kann.

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4. Sprache

4.1 Wort.Schatz

Gefühlsmemory

Du brauchst: (1) Memory- oder Bildkarten mit verschiedenen Gesichtern/Smileys/Situationen und verschiedenen Gefühlsausdrücken (entweder selbstgemachte Kärtchen (z.B. mit Bildern deines Kindes) oder gekaufte Spiele, z.B.:

QuartettGefühle-Quartett

Spielmöglichkeiten:

  • Du kannst ganz klassisch Memory spielen und dabei dein Kind immer wieder die Gefühle benennen lassen.
  • Du kannst (wenn genügend Karten vorhanden sind) Quartett mit deinem Kind spielen.
  • Dein Kind soll das gezeigte Gefühl pantomimisch darstellen, danach bist du dran und dein Kind errät das Gefühl.
  • Bei negativen Gefühlen kannst du mit deinem Kind überlegen, wie es dieses Gefühl „loswerden“ kann und stattdessen anders handeln könnte. Anschließend spielt ihr eine bessere Möglichkeiten nach.

4.2 Sprachspiele

Fingerspiel | Fünf Freunde

Fünf Freunde sitzen dicht an dicht,

sie wärmen sich, sie frieren nicht.

Der Erste sagt: Ich muss jetzt gehn.

Der Zweite sagt: Auf Wiedersehn.

Der Dritte, der verlässt das Haus.

Der Vierte geht zur Türe raus.

Der Fünfte ruft: Hey ihr, ich frier.

   Da wärmen ihn die anderen vier.

Eine Hand hoch halten

und eine Faust machen

kleinen Finger

Ringfinger

Mittelfinger

Zeigefinger

Daumen

zum Schluss eine Faust um den Daumen herum bilden

 4.3 Fremdsprachen

Feelings
Wortschatz:

I’m happy

I‘m sad

I‘m angry

I‘m tired

Ich bin glücklich.

Ich bin traurig.

Ich bin wütend.

Ich bin müde.

Übung I

  • Zeichne auf vier Kreise ein glückliches, ein trauriges, ein ärgerliches und ein müdes Gesicht. Klebe die Kreise auf Schaschlikspieße.
  • Führe nun die Vokabeln ein.
    • Halte ein Gesicht hoch und sage den Satz dazu.
    • Sage einen Satz und lass dein Kind das richtige Gesicht hochhalten. Lobe viel!
    • Halte ein Gesicht hoch und lass dein Kind den richtigen Satz dazu sagen.

Gehe langsam vor! Führe am ersten Tag nur den ersten Punkt durch, am zweiten Tag wiederhole den ersten Schritt und probiere den zweiten Schritt usw.

Übung II

Male auf vier A4 Blätter die vier Gesichter und hänge sie in die vier Ecken eines Zimmers. Du sagst einen Satz und dein Kind soll in die richtige Ecke rennen. Du erzählst von einer Situation (auf Deutsch) und dein Kind soll den passenden Satz dazu in Englisch sagen und zum richtigen Gesicht rennen. Du sagst zum Beispiel: „Du bekommst ein Geschenk!“ Dein Kind antwortet: „I`m happy“. Du sagst: „Du fällst auf den Boden“. Dein Kind antwortet: „I´m sad“. Diese Übung ist auch auf Deutsch sehr hilfreich, da Kinder in diesem Alter erst lernen, ihre Gefühle zu äußern.

4.4 Kinderbücher

Buchtipp: Die kleine Maus und die Beeren für die BärenMaus

Der Klappentext: „Millie ist eine ziemlich kleine Maus mit einem sehr großen Herzen. Als sie hört, wie laut der Magen des Bären knurrt, will sie ihm unbedingt etwas zu essen bringen. Er darf doch nicht hungrig ins Bett gehen und Winterschlaf halten! Für ihren Freund meistert die mutige Maus selbst größte Herausforderungen – trotz mancher Rückschläge…“

Diese Geschichte zeigt anhand der Freundschaft der beiden Tiere, was es praktisch bedeuten kann, gütig, freundlich und mitfühlend zu sein. Ein großes Herz wird nicht unbeobachtet bleiben – Liebe kommt immer zurück!

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5. Sinne

5.1 Musizieren

Lieder singen

  • „Freundlich“ (Melodie: überliefert, Text: Sabine Jaquemar)
  • „Mach die Augen auf“ (Text und Melodie: Margrit Birkenfeld)
  • „Allen Menschen Gutes tun“ (Text und Melodie: Yvonne Seidel)

Lilian Kovar/Yvonne Seidel u.a. (2010): Gott loben von Anfang an. Wien: Toplife Center.

Gefühle musikalisch darstellen

Um dein Kind für verschiedene Stimmungen und Emotionen zu sensibilisieren, kann es mithilfe verschiedener Musikinstrumente, die dein Kind schon beherrscht oder auf denen es einfach experimentieren kann, verschiedene Gefühle darstellen. Dafür eignen sich zum Beispiel: verschiedene Orff-Instrumente (Glockenspiel, Triangel, Rassel,Trommel…), Klavier, Gitarre, Blockflöte.

Überlegt euch gemeinsam ein Gefühl oder schaut euch verschiedene Bilder mit unterschiedlichen Gefühlsmomenten an und versucht sie mithilfe eines oder mehrerer Instrumente in Musik zu übertragen. Vielleicht kann dir dein Kind schon erzählen, wieso es gerade dieses Instrument gewählt hat. Wenn ihr darin geübt seid, dann funktioniert diese Übung auch als Ratespiel: Dein Kind überlegt sich ein Gefühl, spielt es vor und du versuchst es zu erraten. Anschließend wechselt ihr die Rollen, so dass dein Kind raten muss.

Variationen:

  • Zusätzlich kann man auch in verschiedenen Bewegungen Gefühle ausdrücken, auch hier kann wie oben genannt vorgegangen werden.
  • Suche dir bekannte Musikstücke aus, welche Gefühle kannst du wieder entdecken?

5.2 Erleben

Essen bei Essensausgabe vorbeibringen

Falls es in eurer Stadt oder eurer Kirchengemeinde eine Essensausgabe für Obdachlose oder Bedürftige gibt, kannst du mit deinem Kind dort einmal teilnehmen und Essen abgeben oder sogar selbst mit austeilen. Auch hier kannst du mit deinem Kind aktiv sein und anderen Menschen helfen.

Besuch im Altersheim oder Krankenhaus

Alte oder kranke Menschen sind oft alleine. Deswegen freuen sie sich besonders über einen Besuch von Kindern. Wähle jemanden aus, den du gerne besuchen möchtest und nimm dein Kind (und vielleicht sogar noch weitere Eltern mit Kindern) mit. Schenkt den Personen Blumen oder etwas Selbstgebasteltes. Singt ein paar Lieder vor. Spielt ein Musikstück vor. Nebenbei kannst du deinem Kind erklären, was ein Altenheim oder ein Krankenhaus ist und wofür es gut ist. Vielleicht könnt ihr euch sogar ein wenig umschauen und einiges Spannendes entdecken.

5.3 Wahrnehmen

Eine Stunde „ohne“

Je nach Alter deines Kindes lass es eine Zeit lang eine Körperfunktion nicht gebrauchen können. Sprecht vorher darüber. Dann soll das Kind eine Stunde lang z.B. seine Beine nicht benutzen dürfen (Beine mit einem Tuch zusammen binden). Oder eine Stunde lang die Augen verbunden haben. Oder eine Stunde lang mit Oropax leben. Sprecht danach darüber! Eine hilfreiche Lektion, um mit anderen betroffenen Menschen mitfühlen zu lernen!

Pizza-backen-Massage/Wettermassage

Gutes tun – das kann man auch, in dem man jemand anderem eine angenehme Massage gibt! Kleinen Kindern macht es besonders Spaß, wenn man die Massage mit einer Geschichte verbindet. Du kannst die Rückenmassage als „Pizza backen“ verpacken. Am angenehmsten ist es, wenn dein Kind flach auf dem Boden liegt. Anschließend kann es an dir oder einer anderen Person die Massage durchführen.

Pizza backen:

  • Teig kneten (Knetbewegungen),
  • Teig ausrollen und Tomatensauce verteilen (im Kreis wischen),
  • Beläge: Tomaten (mit den 10 Fingerspitzen in Tomatenscheibengröße klopfen),
  • Zwiebel (Halbmonde/Kreise zeichnen),
  • Pilze (mit der Faust klopfen),
  • Mais (mit Daumen und Zeigefinger zwicken)…,
  • Teig in den Ofen schieben (Schiebbewegungen).

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6. Körper

 6.1. Ich bin aktiv!

Blinde führen (für draußen oder drinnen)

Du brauchst: Gegenstände, die als Hindernisse dienen (z.B. kleine Mauern, Steine, Äste, Büsche, Baumstämme…). Wenn jemand nicht sehen kann, wohin er geht, bedarf es einer Hilfe, die auf einen aufpasst und darauf achtet, dass nichts passiert. Dies kannst du mit deinem Kind üben, indem du es zunächst blind führst und ihr anschließend die Rollen tauscht.

Nachdem dein Kind seine eigene Erfahrung im Blind-Gehen gemacht hat, ist es nun an der Reihe dich (oder ein anderes Kind) zu führen. Es soll dabei genau darauf achten, dass dir nichts passiert und du dir nicht weh tust.

Variation: durch einen Hindernisparcours (zum Klettern, Balancieren oder auch zum Kriechen) blind führen.

Bruder, hilf! (für draußen)

Anzahl der Mitspieler: min. 5 Kinder. Ein Kind ist Fänger und muss die anderen Kinder fangen. Wer gefangen wurde, ist der nächste Fänger. Um sich vor dem Fänger zu schützen, kann man einen Mitspieler an die Hand nehmen und laut rufen: „Bruder, hilf!“. So ist man kurzzeitig geschützt. Ist der Fänger weitergelaufen, laufen die Kinder wieder einzeln. vgl. Bernd Badegruber (2000): Spiele zum Problemlösen. Band 1: für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. 6. Auflage. Linz: Veritas, S. 78.

 6.2. Ich kann das!

Mama im Haushalt helfen

Brotteig kneten: Gib mit deinem Kind alle Zutaten in eine Schüssel und verrührt sie, damit sich die Zutaten gut mischen. Lass es nun die Masse mit der Hand fest durchkneten. Dabei braucht man viel Kraft und die Finger können müde werden dabei. Macht dann einfach eine Pause!

Schälen: Bei einigen Gemüse- und Obstsorten muss man die Schale entfernen, aber wie? Lass dein Kind schälen üben. Damit es mit dem Schäler die Finger nicht erwischt, muss es das Gemüse oder die Frucht sehr geschickt halten. Achte darauf, dass es immer vom Körper weg schält.

Schneiden: Messer sind sehr scharf. Man kann sich mit ihnen leicht verletzen. Lass dein Kind zuerst weichere Sachen und dann festere schneiden. Augen und Hände müssen gut zusammenhelfen und aufpassen.

Flechten:

Flechten: Flechten mit drei Elementen mit folgendem Spruch:

„Drei Freunde halten fest zusammen, wenn sie sich zum Spielen sehen, sie über eine Straße gehen. Zur Mitte erst der Rechte geht, darauf der Linke folgt, o seht! Das Spiel geht jetzt immer weiter, lustig, fröhlich und sehr heiter!“ – Die drei „Freunde“ sind drei Strumpfhosenschläuche in drei verschiedenen Farben. Vgl. Landesschulrat für OÖ: Ich will es! Ich tu es! Ich kann es! Ein Arbeitsbuch für Kinder und Erwachsene. Linz:Landesschulrat für OÖ.

6.3. Ich bin kreativ!

Die folgende Bastelidee zum Verschenken eignet sich gut, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Nebenbei schult sie auch noch die Auge-Hand-Koordination, den Umgang mit Schere, Kleber und Papier, sowie die Feinmotorik:

Blumenstecker

Du brauchst: (1) festen Karton, (2) Seidenpapier in verschiedenen Farben, z.B.: weiß, pink und grün, (3) Bastelkleber, (4) Schaschlikspieß, (5) grüne Bastelfarbe, (6) Malpinsel.

  1. Blatt- und Blütenform auf festem Karton zeichnen.
  2. Die Kinder können nun viele, etwa 2-3 cm grosse Papierstücke vom Seidenpapier ausreißen und zu Kügelchen formen.
  3. Die Motiv-Vorlagen (Blüte und Blatt) reichlich mit Klebstoff bestreichen.
  4. Dann die Papierkügelchen über die ganze Fläche der Blüten- und Blattvorlage aufkleben.
  5. Den Spieß grün bemalen und nach dem Trocknen von hinten auf Blüte und Blatt kleben.

vgl. Bastelideen.info: Basteln mit Kindern. Papier Blume Pflanzenstecker. URL: http://www.bastelideen.info/html/papier_blume_b.html [Stand: 17.02.2016]

6.4 Ich halte mich gesund!

Im Laufe des Jahres kann es in der eigenen Familie oder bei Freunden, Verwandten oder Bekannten schnell zu Husten oder gar Bronchitis kommen. Dein Kind und du könnt der kranken Person eine gute Tat tun, indem ihr bei ihr ein einfaches „Hausmittel“ anwendet.

Wirsingwickel

Du brauchst: (1) ein Wirsingblatt (möglichst eins der Äußeren), (2) Nudelholz, (3) Frischhaltefolie, (4) kleines Handtuch, (5) Mullbinden.

  1. Lege das Wirsingblatt auf die Küchenarbeitsplatte und lass dein Kind das Wirsingblatt walzen. Es kann immer wieder gewendet werden, bis es so stark gewalzt ist, dass es beinahe zerfällt und wässrig ist (nach einer gewissen Zeit muss ein Erwachsener mit genügend Kraft weiterwalzen, alleine wird das Kind es nicht schaffen).
  2. Schneide nun das Blatt so zurecht, dass es auf den Brustkorb der kranken Person passen wird.
  3. Lege das Blatt vorsichtig auf ein Stück Frischhaltefolie (sie dient zum Schutz, dass der Saft des Blattes nicht ausläuft).
  4. Nun kommt das Wirsingblatt mit der Folie direkt auf die Brust des Kranken (erst Blatt, dann Folie).
  5. Bedecke die Folie mit einem Handtuch und wickele alles mit Mullbinden fest. Am besten eignen sich festere Mullbinden, die man in der Apotheke kaufen kann.

Der Wickel kann nun 3-4 Stunden oder auch die ganze Nacht auf der Brust bleiben. Nach 1-2 Stunden Ruhepause kann ein weiterer Wickel (je nach Bedarf) gemacht werden. Es kann möglich sein, dass sich auf der Brust kleine, rote Pickel bilden. Sie sind ungefährlich und verschwinden wieder nach ein bis zwei Tagen. Sie bestätigen die Wirkungskraft des Wirsings. Der Wirsingwickel hilft dabei, dass sich hartnäckiger Husten löst, locker wird und schließlich verschwindet.